Moderation: Duna Khalil (Leitung Rechtsberatung und Monitoring, Dokustelle Österreich)
Feroz’ Vater kam Ende der 1970er aus Kabul nach Europa. Eigentlich wollte er dort nur studieren, dann marschierten die Sowjets in seiner Heimat ein, und so blieb er in Tirol: der erste Afghane, den das Land sah. Sein Sohn Emran wuchs in Innsbruck auf. Nach 9/11 wurde aus dem Tiroler Emran auf einmal der verdächtige Afghane und potenzielle Terrorist. Jahre später entdeckte er als Journalist und Menschenrechtsaktivist jenes Land, das laut den Zuschreibungen anderer seine Heimat sein sollte, und gewann dadurch einen neuen, kritischen Blick auf den Westen. In seinem Buch blickt Emran Feroz auf seine Tiroler Kindheit zurück, erzählt die Geschichte seiner vielfältigen Familie und seines politischen Erwachsenwerdens– und entlarvt den Rassismus des Westens im Umgang mit der muslimischen Welt. Die abermalige Machtübernahme der Taliban in Kabul und der neue Gaza-Krieg vertiefen dabei eine Kluft, die nur ein echter Brückenbauer zu überwinden weiß.
Emran Feroz berichtet seit Jahren aus und über Afghanistan, für die New York Times, die taz und zahlreiche weitere Medien. Feroz ist Gründer einer virtuellen Gedenkstätte für zivile Drohnenopfer; 2021 wurde er für seine Arbeit mit dem österreichischen Concordia-Preis in der Kategorie Menschenrechte ausgezeichnet. Zuletzt erschien sein SPIEGEL-Bestseller »Der längste Krieg. 20 Jahre War on Terror«.
In Kooperation mit Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit & antimuslimischer Rassismus.

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