Moderation: Julia Engelmayer (Dramaturgin)
Warum töten Männer Frauen? Wie genau kommt es zu einem Femizid? Welche Geschichten stecken dahinter? Welche Art von Beziehung geht einem Femizid voran? Warum ist es so schwer, sich daraus zu befreien?
Yvonne Widler hat sich in ihrem Sachbuch »Heimat bist du toter Töchter« (Kremayr & Scheriau) mit tatsächlichen Fällen beschäftigt, in denen es zu einem Femizid kam. Sie hat mit Angehörigen, Gewaltschutzexpertinnen, Richterinnen, Anwält*innen und anderen nah beteiligten Personen gesprochen und ist den Taten auf den Grund gegangen.
Simone Hirth und Barbara Rieger haben jeweils einen Roman geschrieben, in dem Misogynie und Formen der Gewalt die zentrale Rolle spielen. In »Eskalationsstufen« (Kremayr & Scheriau) zeichnet Barbara Rieger die Dynamiken einer vermeintlichen Liebesbeziehung nach, von Verführung und inniger Zweisamkeit bis zur lebensbedrohlichen Gewalt. In »Malus« (Kremayr & Scheriau) schildert Simone Hirth den Versuch eines Ausstieges aus einer Gewaltbeziehung, mit tragischem Ausgang.
Die drei Bücher machen vielstimmig und facettenreich deutlich, dass der Begriff Femizid nicht nur ein Schlagwort ist. Es geht hier nicht um Tötung im Affekt – sondern um Taten mit langen, sich in der Dynamik ähnlichen Vorgeschichten, die sich auf tief verankerte patriarchale Strukturen in unserer Gesellschaft gründen.
Simone Hirth lebt als Autorin in Kirchstetten. Neben Romanen und Gedichten schreibt sie für den Hörfunk und für verschiedene Kulturplattformen. 2023 erhielt sie für eine Erzählung, die thematisch an »Malus« angelehnt war, den Frau Ava Literaturpreis.
Barbara Rieger lebt als Autorin und Schreibpädagogin in Wien und im Almtal. Gemeinsam mit Alain Barbero Herausgeberin des Foto- und Literaturblogs »cafe.entropy.at« , sowie mehrerer Anthologien. Für einen Auszug aus »Eskalationsstufen« erhielt sie den Marianne.von.Willemer-Frauen.Literatur.Preis der Stadt Linz.
Yvonne Widler ist Journalistin, lebt in Wien und leitet das Lebensart-Ressort des Kurier. Als einfühlsame und unnachgiebige Journalistin beschäftigt sie sich regelmäßig mit dem Leben von Frauen, die in Gewaltbeziehungen gefangen sind und auch mit jenen, die das Martyrium nicht überlebt haben.

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